Fit und gesund in München

Runter vom Sofa und aktiv werden – in München ist das kein Problem. Mit knapp unter 700 Sportvereinen und fast 400 Hallen, die zum Großteil zu den Schulen gehören, haben die Bewohner eine reiche Auswahl.

Das macht sich an der Vielzahl der angebotenen Sportarten bemerkbar. Klassiker wie Badminton, Basketball, Volleyball und Eltern-Kind-Turnen sind genauso zu finden wie Kurse in Zumba, Kickboxen und Bodystyling.

Immer mehr Sportarten werden gezielt für Frauen angeboten, um deren spezifischen Bedürfnissen Rechnung zu tragen.

Faszien-Fitness, wobei vor allem die Faszien genannten Bindegewebsstrukturen im Körper trainiert werden, ist eine relativ junge Disziplin, wird aber von der Sportwissenschaft seit einigen Jahren anerkannt.

Trainierte Faszien sind für den gesamten Bewegungsapparat wichtig, vor allem wenn es um die Prävention von Verletzungen und die etwaige Rehabilitation geht.

Faszien-Fitness (©Foto: iStock-jacoblund)

Obwohl Abnehmen nicht offiziell Bestandteil der Sportangebote ist, geht es vielen Teilnehmer auch darum, ihr Gewicht zu reduzieren. Zwar ist Fett leichter als Muskelgewebe, aber letzteres ist deutlich gesünder, wenn es um die Pfunde zu viel geht.

Die Idee vom Idealgewicht hat allerdings im Laufe der Zeit einige Veränderung erfahren. Der Rahmen beim Normalgewicht ist breiter geworden, weil jeder Mensch auch vom Körperbau einmalig ist. Arnold Schwarzenegger soll in seinen Spitzenzeiten als Bodybuilder und Actionstar rund 106 Kilogramm gewogen haben. Bei einer Körpergröße von 188 Zentimetern wäre er damit offiziell bereits deutlich übergewichtig gewesen. Mit 113 Kilogramm fällt er heute noch in diese Kategorie.

Dass die Leute zumindest in der westlichen Welt immer mehr zunehmen, ist ein Trend, der Diäten zum kulturellen Bestandteil der meisten Nationen macht. Deutschland liegt dabei noch im EU-Mittelfeld. Rund 61 % der Männer in der Bundesrepublik wurden laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2019 als übergewichtig eingestuft. Die schlanksten Männer gab es in Frankreich, wo 53 % in die Kategorie der Übergewichtigen fielen. Am anderen Ende der Skala befanden sich die Kroaten mit 73 %.

Bei den deutschen Frauen wurde bei 47 % Übergewicht festgestellt. Am schlanksten waren die Italienerinnen, wo nur 37 % zu viel auf die Waage brachten. Spitzenreiter war auch bei den Frauen Kroatien, mit 59 %.

©Foto: iStock-shironosov

Den größten Einfluss aufs Gewicht hat dabei das Alter gezeigt. Am meisten Übergewichtige fielen in der EU in die Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen, von denen 66 % als zu schwer eingestuft wurden.

Aber auch junge Leute sind mit rund einem Viertel der 18- bis 25-Jährigen stark vertreten, und die Tendenz ist steigend.

Um dem Speck zu Leibe zu rücken, gibt es mittlerweile außer dem traditionellen Kalorienzählen jede Menge andere, mehr oder weniger erfolgreiche Methoden und Hilfsmittel.

Das neue Wegovy ist ein injizierbares Medikament zum Abnehmen. Die vor allem zur Behandlung von Adipositas gedachte Spritze ist rezeptflichtig und muss vom Arzt verschrieben werden.

Der in Wegovy enthaltene Wirkstoff Semaglutid steigert das Sättigungsgefühl, so dass Hunger und Appetit reduziert werden.

Am besten funktioniert das bei wirklich adipösen Leuten ab einem Bodymassindex ab 30. Wer knapp darunter liegt, aber durch das Übergewicht Diabetes oder Bluthochdruck bekommen hat, kann ebenfalls auf Wegovy hoffen.

Wer allerdings die Abnehm-Spritze bekommen möchte, um leichtes Übergewicht zu bekämpfen oder noch schlanker zu werden, ist auf dem falschen Dampfer. Je schlanker der Patient ist, desto weniger Unterschied macht das Semaglutid als Hungerbremse.

Der Unterschied zum ebenfalls zum Abnehmen eingesetzten Ozempic liegt in erster Linie an der therapierten Krankheit. Ozempic wirkt auf die Insulinregulierung und ist deshalb vor allem für die Behandlung von Diabetes gedacht, wobei die Gewichtsabnahme ein Nebeneffekt ist.

Für die meisten adipösen Leute sind diese Therapien der letzte Versuch.

Ernährungsumstellung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie sind die konventionellen Behandlungsmethoden, und das aus gutem Grund. Häufig ist nämlich der Lebensstil ein ausschlaggebender Faktor, wenn Essen erst zum Trost und dann zur schlechten Gewohnheit wird und das Pfündchen zu viel sich zum zweiten oder dritten Rettungsring verwandelt.

Aktiv werden und auch bleiben gehört dazu, selbst wenn der Arzt medikamentös den Gewichtsverlust unterstützt hat.

Sogar kleine Schritte machen sich bemerkbar – wortwörtlich. Laut einer neuen Harvard-Studie machen schon 50 Minuten körperliche Betätigung pro Woche einen positiven Unterschied für die Gesundheit und reduzieren das Sterberisiko bei 50- bis 80-Jährigen deutlich.

Ausreichende Bewegung ist vorteilhaft ©Foto: iStock-spb2015

Das kann mit einem Spaziergang im Park oder zum Brötchenkaufen anfangen. Hauptsache, es wird eine Gewohnheit daraus.

Wer wirklich fit bleiben will, sollte sich an 150 bis 300 Minuten mäßige bis intensive körperliche Betätigung pro Woche gewöhnen.

Bei fast 700 Sportvereinen plus freier Natur zum Wandern, Radeln und mehr ist das in München kein Problem.

©Fotos: iStock-shironosov, iStock-spb2015, iStock-jacoblund
23.01.2024

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