„Willst du schon gehn? Der Tag ist ja noch fern.
Es war die Nachtigall, und nicht die Lerche,
Die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang;“

...flüsterte die holde Julia und ließ dabei Romeo alt aussehen.

Diese uns allen so bekannten Sätze dienten der Untermalung eines kulinarischen Streifzuges durch Italien, mit allen seinen schönen Schmankerln und den wunderbaren Weinen, die dieses Land einem Riesling-Deutschen zu bieten hat.

Marchese Armando Fumanelli, Winzerer aus Leidenschaft und Züchter einer vom aussterben bedrohter Hühnerrasse, ließ uns an diesem Abend an seinen Köstlichkeiten aus dem Weingut Squarano teilhaben. Sein Valpolicella Classico mundete dem Weinkenner und gaben den Ravioli vom geschmorten Kaninchen mit getrüffeltem Spinat eine besondere Note.

Nun wissen die Italiener zu feiern und in perfektem Deutsch kündigte er die zauberhafte Sopranistin Stanislava Stoytcheva („Jungen Ensemble“ der Bayerischen Staatsoper) an, die mit glockenheller Stimme Bellini und Rossini zum Besten gab, begleitet von Pianistin Katja Borisova. (Stoytcheva ist u.a. Preisträgerin internationaler Wettbewerbe und Mitglied in der Yehudi Menuhin Organisation “Live Music Now”, und trat als Solistin trat schon u.a. in Bulgarien. Norwegen, Japan, Ungarn und Österreich auf. Sie ist im April 2006 in der Staatsoper z.B. in Parsifal und Der Rosenkavalier zu sehen)

Das „Viergänge-Menü“ kreiert vom Mandarin Oriental Star- und 1-Sternekoch Mario Corti (als Aufsteiger des Jahres 2005 ausgezeichnet) wurde durch die künstlerische Darbietung von Shakespeares „Romeo und Julia“ in Originalkostümen zu einem Erlebnisevent.

Alles in allem eine gute Einstimmung der Freunde und Geschäftspartner auf die Pläne des Marchese, der in München auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität für eine Weinbar ist, ein Name steht schon fest: "Oktavius" soll der Münchner Ableger seiner veroneser Lokale "Al 3 Santi" und "Osteria Monte Baldo" heißen.

Entzückend interpretiert wurde die Julia von der Schauspielstudentin vom Schauspielhaus Salzburg Christiane Warnecke. Ihr Kommilitone Lukas Schneider stellte den Romeo dar, schnitt mit seiner Vorstellung aber sichtlich schwächer ab. Textunsicherheiten, schlechte Aussprache und eine spannungslose Darbietung ließen es zu, dass ich mich mit dem Soave Campozucco verbrüderte.

Eine große Freude hat es mir bereitet, mit Tischnachbarin Hildegard Zehetbauer über das Projekt „Jugend Hilft!“ zu sprechen. Als Vetreterin des Vereins www.children-for-a-better-world.de repräsentiert sie zusammen mit der Schirmherrin Eva Luise Köhler, die Frau unseres Bundespräsidenten Horst Köhler, den Wettbewerb www.jugendhilft.de.

Ein interessantes Projekt, das Kinder und Jugendliche dazu auffordert sich sozial zu engagieren und Hilfsprojekte in Eigenregie zu formen und damit zu fördern. Ganz-München wird darüber weiter berichten.

PS.: Ein Dankeschön an Tom Barthel www.barthelwein.de der mir charmant beibrachte, das wir Deutschen nicht nur den Boxbeutel produzieren, sondern z.B. eine hervorragende Spätlese trocken (also nicht süß!) mir als Insider-Trink-Tipp mit auf den Weg gab.